94209 Regen, Karin Rupprecht

Travers / Renvers

Im Travers bzw. Renvers ist das Pferd in Bewegungsrichtung gestellt und gebogen. Das Pferd muss also seinen Körper dem “treibenden Schenkel” entgegenwölben. Vorerst ein Widerspruch, wenn das Pferd vorher gelernt hat, sich um den angelegten Schenkel zu biegen. Deshalb ist es wichtig in der Ausbildung des Pferdes, die Biegung so früh wie möglich mit dem inneren Sitzbeinhöcker (des Reiters) zu kommunizieren. Der innere Schenkel hängt locker, lang und “schwer” am Pferdeleib herab, ggf. kann der Bügel leicht (!) ausgetreten werden. So bleibt der Schenkel für das Pferd mit “Treiben” assoziiert. Wobei Treiben nie ein Dauerdruck sein darf. Das Timing ist entscheident.

Und dabei bitte nie vergessen: so weit ein Hinterbein des Pferdes untertritt, so weit muss das andere Hinterbein hinten heraus schieben und das Becken des Pferdes wird im schlechtesten Fall flach (= Gegenteil von Versammlung). Deshalb ist es nicht immer sinnvoll, wenn ein Hinterbein weit untertritt. Sinnvoller ist es das Pferd als Ganzes wahrzunehmen und es durch abwechselnde Seitengänge/Biegungen zu ermuntern, den ganzen Körper also quasi die Linie Sitzbeinhöcker-Bug durch Abkippen des Beckens zu verkürzen und den Rücken zu heben, dann kann das Pferd beide Hinterbeine näher an den Schwerpunkt bringen - es versammelt sich.